Wir haben für Sie bekannte Studien und die aktuellsten Zahlen zum Thema E-Food zusammengefasst und werfen einen Blick in die Zukunft.
Der Onlinehandel boomt nicht nur weltweit, sondern auch in Deutschland. Mit einem Umsatz von rund 53 Milliarden und Wachstumsrate von über 10 % steigen die Umsätze in den letzten Jahren kontinuierlich (Quelle: HDE). Allerdings nimmt die Dynamik des Wachstums sukzessive ab und einige Sektoren zeigen bereits erste Sättigungserscheinungen. Einzig der Online-Lebensmittelsektor steigt weiter und weist satte Wachstumsraten von über 15 % auf. (vgl. IFH Köln/HDE Handelsverband Deutschland). 282 Millionen Euro gaben deutsche Verbraucher allein im ersten Quartal 2019 im Bereich der Online-Lebensmittel aus. Dies ist ein Wachstum von 20,7 % gegenüber dem Vorjahr 2018. Das zeigte eine Auswertung des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (vgl. bevh).
Für dieses Segment wird zukünftig auch das größte Wachstum prognostiziert. Mit rund 21% gehört E-Food zu den Wachstumstreibern im Onlinehandel, neben dem Sektor Heimwerken & Garten sowie Wohnen und Einrichten. (HDE ONLINE-MONITOR 2019)
Auch die Akzeptanz der Konsumenten Waren online zu bestellen, liegt nach einer aktuellen Studie von PWC, bei knapp 40%. Weitere 15 % der über 1000 Befragten kaufen heute bereits mehr als die Hälfte Ihrer Lebensmittel online. (vgl. PWC Bevölkerungsbefragung 2018). Nachdem über Jahrzehnte der Preis im Lebensmittelbereich für den Konsumenten maßgeblich war, treten nun andere Themen in den Vordergrund, welche gerade kleinen und regionalen Onlineshops helfen könnten. Denn immer mehr Konsumenten wünschen sich Produkte mit einer regionalen Herkunft. Auch die Frage der Tierhaltung nimmt Einfluss auf das Konsumentenverhalten, ebenso wie die immer höhere Zahl an Unverträglichkeiten. Solche Konsumenten mit speziellen Anforderungen an Lebensmittel (wie z.B. Unverträglichkeiten oder ernährungsbewußte Lebensmittel), kaufen überdurchschnittlich häufig online ihre Waren.
Dabei sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren beim Onlineshopping immer noch eine einfach zu bedienende Suchfunktion (82%) und einen schnellen Bestellvorgang (75%). Dies ergab eine aktuelle Studie der ATKearney zum Thema E-Food. So werden sich gerade diese Kunden über eine neue Entwicklung aus dem Hause Amazon freuen. Der Amazon Dash Button. Per einfachen Knopfdruck auf einen virtuellen Knopf wird exakt die gleiche Ware nochmals geliefert. Derzeit werden bereits Millionen Produkte per Dash Button angeboten, viele davon aus dem Lebensmittelsektor.
Zu den größten Hürden des E-Food gehören auch im Jahr 2019 das fehlende „Look & Feel”- Erlebnis (die Ware vor dem Kauf nicht betrachtet oder geprüft werden kann), gefolgt von dem fehlenden Vertrauen in die Qualität der Waren (z. B. frisches Gemüse, Tiefkühlkost). Weitere Hürden sind zu hohe Versandkosten und eine zu große Umweltbelastung durch zusätzliche Transportwege oder der anfallende Verpackungsmüll. (vgl. YouGov „Aldi meets Amazon“)
Dominiert wird der E-Food-Sektor auch weiterhin vom stationären Handel, welche gerade in Deutschland flächendeckend vorhanden ist. Dabei ist erfreulich, dass das Wachstum des Onlinehandels hier nicht zu Lasten des stationären Handels erfolgt, wie beispielsweise im Bereich der Bekleidungsindustrie, sondern zusätzlich von den Kunden genutzt wird. (HDE ONLINE-MONITOR 2019). Wenn man sich die Strukturen der Verkaufsgruppen anschaut, haben stationäre Händler mit einem Onlineshop am meisten aufgeholt und können Wachstumsraten von 11,3 % vorweisen. Dies deckt sich mit den Aussagen einer Konsumentenbefragung der PWC, wobei 35% der Befragten gerne im Onlineshop des bevorzugten stationären Lebensmittelhändlers einkaufen. Neben dem stationären Handel mit Onlineshop konnten Hersteller mit eigenem Onlineshop immerhin mit 9,2 % wachsen.
Weiter zeigen die Zahlen einen erstaunlichen Trend, der viele Fachhändler aufatmen lässt. So steigt die Zahl derjenigen Konsumenten, welche sich vorab im Internet die benötigten Informationen über das Produkt beschaffen und im Anschluss die Kaufabwicklung jedoch im stationären Handel vornimmt. So stiegt der Umsatz in den stationären Geschäften mit vorheriger Informationssuche im Internet von 135 Mrd. Euro (2017) auf 180 Mrd. Euro (2019). (HDE ONLINE-MONITOR 2019)
Nicht online oder stationär ist zukünftig das Motto, sondern online UND stationär. Die Digitalisierung verbindet immer mehr die offline Welt mit der online Welt. Kunden werden zukünftig immer selbstverständlicher verschiedene Shoppingmöglichkeiten parallel nutzen wollen. (vgl. KPMG Trends im Handel 2025)
Bisher bieten jedoch nur sehr wenige Unternehmen Omni-Channel-Konzepte an. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn im Jahr 2019 gerade einmal 26 Prozent der Konsumenten den Begriff „Click & Collect“ kannten und wussten, was es bedeutet. (Vgl. HDE ONLINE-MONITOR 2019) Dabei lässt sich mit solch einem Konzept vor allem im Lebensmittelbereich die Logistik – und Lieferherausforderungen souverän umschiffen. So kann der Kunde bequem von Zuhause online in einem Onlineshop seine Ware bestellen und diese stationär im Laden abholen. Hierzu wird in Kürze ein neuer Blogbeitrag zum Thema „Click&Collect“ erschienen.
Ähnlich sieht es bei dem Service „In-Store Bestellungen“ aus. So wussten auch hier nur 27% der Befragten etwas mit dem Begriff anzufangen. Dabei handelt es sich bei In-Store Bestellungen um den Service im stationären Handel die Ware bestellen zu können und diese sich bequem nach Hause liefern zu lassen. So entfällt das mühselige Schleppen der Ware. (Vgl. HDE ONLINE-MONITOR 2019)
Gerade aus soziodemografischer Sicht ist das Omni-Channel-Konzept bei der jüngeren Generation zwischen 16- 39 Jahren stark im Vormarsch, genauso wie bei Haushalten mit höheren Einkommensstrukturen. So existieren hier mehrere Konzepte:
· Vor dem Ladenbesuch online informieren, dann im Laden kaufen
· Im Laden kaufen und von dort nach Hause liefern lassen
· Online bestellen und im Geschäft abholen
· Erst im Laden informieren, dann später online bestellen
· Im Laden beim Onlineshop des betreffenden Händlers bestellen
· Online kaufen und später im Laden retournieren
· Im Laden bei einem anderen Onlineshop bestellen
Dabei ergeben sich wichtige Chancen und Ansatzpunkte für den Handel aber auch für Hersteller. (vgl. KPMG Trends im Handel 2025)
Die Zeit für den Online-Lebensmittelhandel ist gekommen! Die Wachstumsprognosen sind mehr als erfreulich und die Konsumenten freunden sich langsam aber sicher mit der Idee an, Lebensmittel zukünftig online zu kaufen. Gerade anspruchsvolle Kunden bieten eine nicht zu verachtende Zielgruppe an. Dabei müssen sich Händler um die wichtigen Hürden beim Onlineshopping von Lebensmitteln kümmern wie hohe Versandkosten, die Gewährleistung von Kühlketten oder die Flexibilität in der Lieferung. Hier bieten Omni-Channel-Konzepte viele Lösungsansätze, sodass auch zukünftig online- und stationäre Vertriebswege im Einklang miteinander bestehen können.
Mit der Softwarelösung FoodOffice, die schon heute die Entwicklung der Lebensmittelbranche von Morgen berücksichtigt, ist ein Lebensmittelunternehmen bestens für die Zukunft gerüstet.
Sebastian Kiwitz
Geschäftsführung und Vertrieb
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